Lifestyle oder Sucht - bin ich süchtig nach Sport?
Sport = Krankheit?
Das klingt zunächst verrückt, ist allerdings gar nicht so weit hergeholt. Überall können wir lesen, dass Bewegung gesund ist, Spaß macht und uns neben dringend für den Kopf benötigten Erfolgserlebnissen auch Sozialkontakte schenkt. Sport macht schlank, sexy, glücklich und erfolgreich. Bis zu einem gewissen Grad trifft das auch zu.
Der Körperkult unserer Zeit suggeriert jedoch, dass Erfolg und Selbstwertgefühl von Gewicht und Aussehen abhängen. Daraus resultiert ein ständiger Kampf um den idealen Körper. Ob Hobby-Athlet oder Freizeit-Bodybuilder, das tägliche Organisieren und Abwickeln des Trainings sowie die Kontrolle einer bewussten Ernährung nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Und wird schnell zur Belastung. Die positiven Auswirkungen von Sport und Bewegung sind längst nachgewiesen. Doch was, wenn wir uns auch nur einen einzigen Tag ohne Sport nicht mehr vorstellen können? |
Treffen fünf der folgenden sieben Symptome zu, ist man wohlmöglich sportsüchtig:
1. Sport wird nur aus dem zwanghaften Gefühl heraus betrieben, sich bewegen zu müssen.
2. Beruf, Familie und andere Hobbys werden untergeordnet / Sport ist zentraler Lebensinhalt.
3. Wird einmal 24 - 36 Stunden kein Sport getrieben, treten Entzugssymptome auf: z.B. zittern oder Unwohlsein.
4. Missachtung körperlicher Signale der Überlastung; Weitertrainieren trotz Verletzung oder Krankheit
5. das soziale Umfeld leidet unter dem Sport; z.B. Trennung und Kontaktverlust von Partnern und Freunden
6. wird die Sport-Dosis nicht gesteigert, nimmt die Befriedigung nach dem Training ab.
7. Ziele wie Gewichtsverlust, Steigerung des Selbstvertrauens oder extremer Muskelaufbau sind die Hauptmotivation Sport zu treiben.
In einer Gesellschaft, in der wir im Alltag immer bewegungsärmer werden, suchen wir auch immer mehr nach Ausgleich. Die Zahl Sportsüchtiger wird somit in den nächsten Jahren sicher noch steigen.
Wie schütze ich mich vor Sportsucht?
Anders als beim Rauchen oder bei Alkoholkonsum, kann man sich vor Sportsucht nicht ganz so einfach schützen. Gar nicht erst anzufangen ist ein Rat, den man einem Menschen gar nicht erst geben will. Jedoch sollte man sich die oben beschriebenen Symptome selbst und ehrlich vor Augen führen und kritisch hinterfragen, ob die sportliche Betätigung noch freiwillig geschieht oder ob sie bereits zwanghaft geworden ist.
Ausgeprägte Sportbindung & Sport-Lifestyle ist keine Sucht!
Das wichtigste Symptom, welches GEGEN eine Sportsucht spricht ist: Vernunft.
Training trotz Verletzung oder Krankheit kommt nicht in Frage. Man gönnt sich auch mal Pausen. Beim Wettkampf geht es vermehrt um das Gesamtpaket: Herausforderung, Leute treffen, etwas erleben. Das Training wird GEPLANT - nicht bis zur vollständigen Überbelastung ausgeführt.
Einem Süchtigen ist es egal, ob der Körper unter dem Sport leidet. Wichtig ist nur, dass die Sucht befriedigt wird.
Leistungssportler geben auf den eigenen Körper acht, erkennen und reflektieren die Realität und verfolgen ein sportliches Ziel. Diese Einstellung kann auf lange Sicht gerne auch zu einer Leidenschaft - ganz ohne Suchtpotential - werden.
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